Schlagwort-Archive: Gemeinschaftsempfang

1934: „Erkundungsvorstöße“ in Richtung permanentdynamischer Lautsprecher

„Auf dem Lautsprechergebiet sind interessante Erkundungsvorstöße zu registirieren. Der magnetische Freischwingertyp hat dank der Initiative der Regierung im Volkslautsprecher seine endgültige Form gefunden. Der elektrodynamische Normaltyp ist heute eine Standardware, die jeder so billig als möglich herzustellen sucht. Der Lautsprecher genügt den Massen der Käufer und findet sich deshalb in den meisten Empfängertypen in gleicher Form wie im Vorjahre eingebaut. Klangliche Fortschritte sind hier nicht mehr zu erzielen, wenn man nicht später einmal von dem Diktat des Preises abgeht. Vorläufig besteht dazu keine Veranlassung, weil das Publikum mit dem Lautsprecher sehr zu frieden ist. […] WEITERLESEN…

„Dem Aufruf der Deutschen Arbeitsfront folgend, haben viele Betriebe sich eine Lautsprecheranlage einbauen lassen, die der Gefolgschaft eine geschlossene Teilnahme an den großen Ereignissen unserer Zeit ermöglicht, bei Betriebsfeiern eingesetzt werden kann und auch zur Unterhaltung der Gefolgschaft in Speisesälen und Aufenthaltsräumen dient. In vorbildlicher Weise hat die Firma Erwin Hägele in Eßlingen/N. in Zusammenarbeit mit unserer [Telefunken-]Geschäftsstelle Stuttgart den Bau einer 20-Watt-Betriebsanlage bei der Firma Merkel & Kienlin G. m. b. H. durchgeführt.“ [Sch. in: Telefunken Nachrichten 4 1935]

Gemeinderundfunk
Fast gleichzeitig mit der Aufstellung der Reichsrundfunksäulen [sic] soll jetzt überall im Reich der Gemeinderundfunk eingeführt werden. Der Gemeinderundfunk hat die Aufgabe, allen deutschen Gemeinden bewegliche Rundfunk- und Lautsprecher-Übertragungsanlagen zu beschaffen.“ [anonym in: Hoheitsträger 5 1938, 34]

Aktivlautsprecher
Werbung in [AfF 5 1936, 163]
„Die ‚FAFNER‘ sind Großlautsprecher mit eigener, eingebauter Kraftendstufe

Mit einem Anschlußgriff – mit einer Leitung – verwandeln Sie jedes Empfangsgerät – vom Volksempfänger bis zum Arbeitsfrontempfänger – in eine komplette Großübertragungsanlage“

Werbung 1936, Peter Grassmann, Berlin

Uebertragungsanlagen auf der Leipziger Frühjahrsmesse
Das Interesse des Funkhandels an Anlagen für Gemeinschaftsempfang, an Uebertragungsanlagen, an Anlagen für Lautsprecherwagen und Fremdenverkehrsautos – ganz allgemein an der Erweiterung des Empfängergeschäfts nach der elektroakustischen Seite hin – wächst ständig. Hat schon während der Wintermonate beispielsweise das Schallplattengeschäft und der mit ihm zusammenhängende Verkauf von Zusatzkästen für den Rundfunkapparat zur elektrischen Schallplattenwiedergabe ganz bedeutend zugenommen, so gewinnt gegenwärtig die Anlage von Gemeinschaftsempfängern und von Lautsprecherübertragungseinrichtungen ganz besondere Bedeutung. Man darf damit ja nicht warten bis zum ‚Tag der Arbeit‘ am 1. Mai, wo diese Dinge gebraucht werden, sondern soll schon jetzt in den entsprechenden Kundenkreisen seines Geschäftsbezirks mit der Werbung energisch einsetzen.“ [anonym in: Elektroton 6 1935, 293]

„Es war ein glücklicher Gedanke, eine Lautsprecheranlage in unserem Hause zu schaffen, die es allen Arbeitskameraden ermöglicht, von ihrem Arbeitsplatz aus Übertragungen zu hören. Als der Antrag unseres Betriebszellenobmannes zur Schaffung einer gemeinsamen Lautsprecheranlage von der Betriebsführung genehmigt war, wurde, wie uns die Firma Telefunken bestätigte, der Bau der größten Privatanlage Deutschlands in Angriff genommen. Nicht nur alle Abteilungen der Zentrale, auch die 60 Depositenkassen einschließlich Potsdam und Spandau sind hiermit zu einer Hörergemeinschaft zusammengeschlossen.“ [anonym in: Telefunken Nachrichten 7 1935]

1935: der DAF 1011 für den Gemeinschaftsempfang

DAF 1011
Abb. aus [Telefunken 25 Ela 200, 5]
„Der DAF 1011 entstand auf Anregung und unter der Leitung der Deutschen Arbeitsfront als Standardempfänger für den Rundfunkempfang in den Betrieben. Telefunken ist stolz darauf, an seiner Entwicklung mitgearbeitet zu haben.
Drei Forderungen vor allem waren zu erfüllen, um das neue Gerät für den Bau von Betriebsanlagen besonders geeignet zu machen: WEITERLESEN…

1933: Volksempfänger VE 301 mit kostengünstigem Freischwinger-Lautsprecher

Auf der Berliner Funkausstellung 1933 vom 18. bis zum 27. August („die einzige, die Hitler besucht hat“ [Riedel 1994, 66]) wird der Volksempfänger präsentiert als nationalsozialistisch initiierte Gemeinschaftsproduktion der 28 apparatebauenden deutschen Firmen (aufgelistet in [Riedel 1994, 67]). In den insgesamt sparsam ausgestatteten VE 301 ist als kostengünstiger Lautsprecher ein Freischwinger eingebaut – ein elektromagnetisches System, das klanglich nicht mit den dynamischen Wandlern konkurrieren kann, einen allerdings vergleichsweise hohen Wirkungsgrad aufweist. Der VE könne daher auch für gemeinschaftliche Abhörstellen eingesetzt werden, „wenn es sich um ländliche Bezirke und kleine Räume mit wenigen Personen handelt. […] Diese Empfänger sind überall da verwendbar, wo 0,5 Watt Sprechleistung ausreicht.“ [Wigge 1934, 39] WEITERLESEN…

1934: Volkslautsprecher VL 34 für den Volksempfänger

Selbsthilfe der Lautsprecher-Industrie
„Die Lautsprecher-Industrie, durch die deutsche Rundfunkapparate-Industrie in ihren Bestrebungen unterstützt, hat vor kurzer Zeit als Ergänzung des Volksempfängers auch den Volkslautsprecher herausgebracht. In vorbildlicher Weise haben sich die großen und kleinen Firmen dieses Industriezweiges unter Zurückstellung aller persönlichen Wünsche zusammengefunden und in Gemeinschaftsarbeit ein Gemeinschaftsprodukt herausgebracht, das das Beste ist, was jemals auf dem Lautsprechergebiet zu einem derartig niedrigen Preise auf den Markt gebracht wurde. WEITERLESEN…