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„Leider wurde in Deutschland […] in der Elektro-Akustik die Entwicklung durch den wirtschaftlichen Niedergang der Industrie ab 1930 starkt gehemmt. […] Jedes Unternehmen und selbstverständlich auch die Großunternehmen wie Siemens und AEG mußten der veränderten Lage Rechnung tragen.
So wurde von den beiden Stammfirmen im Jahre 1931 beschlossen, das Gesamtgebiet der Elektro-Akustik entwicklungsmäßig bei Telefunken zu vereinen und ebenfalls vertriebsmäßig, soweit es inzwischen nicht schon auf dem Tonfilmgebiet durch die Gründung der Klangfilm G. m. b. h. anders geregelt worden war.
Es kamen also zu Telefunken:
von Siemens: Die Ela-Kernabteilung mit den Sachbearbeitern der Laboratorien, der Vertrags- und der Patentabteilung,
von der AEG: In der Hauptsache das Tonfilmlaboratorium und einige Sachbearbeiter auf dem elektroakustischen Gebiet.“ [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 6]

AEG Lautsprecher-Werbung
AEG-Werbung in [RGH 8 1932, 210]

Neuheiten der AEG zur Rundfunksaison 1932/33
„An Lautsprechern bringt die AEG einen neuen elektromagnetischen Lautsprecher Cantrix 2 in Tenacitgehäuse mit modernem Freischwinger-System und umschaltbarer Anpassung an Schirmgitter- und einfache Endröhren, ferner einen neuen Gealion-Typ »Gealion 10« im Gehäuse aus hochglanz poliertem Nußbaumholz, geeignet für einfache und Schirmgitterendröhren, sowie 2 neue dynamische Lautsprecher »Permadola« in formschönem Tenacitgehäuse mit Permanent-Magnet und einer Leistung an Lautstärke und Klanggüte, die der mit guten fremderregten Systemen erreichbaren ebenbürtig ist; ferner »Geadola« in Gehäuse aus Nußbaum-Edelholz mit weiter vervollkommnetem elektrodynamischen System zum direkten Anschluß an Gleichstrom 220 Volt oder Empfänger mit eingebauter Felderregung.

Permadola und Geadola sind mit einer neuartigen, nahtlos gezogenen Spezialmembrane erstaunlich geringen Gewichtes ausgestattet, die sich auch durch vollkommene Feuchtigkeitssicherheit auszeichnet. Beide Typen haben niederohmige Schwingspule und eingebauten Anpassungstransformator für alle gebräuchlichen Empfängerendröhren.“ (Mitteilungen aus der Industrie, in:[RGH 6 1932, 151])

Auszug aus „Lautübertragungsanlagen bei Massenveranstaltungen“ – AEG 1931

„Eine Reihe interessanter Lautübertragungsanlagen bei Massenveranstaltungen wird an Hand von Bildern beschrieben.
Für den erfolgreichen Verlauf von Massenveranstaltungen im Freien oder in Sälen ist es von größter Wichtigkeit, daß alle Teilnehmer den Ausführungen der Sprecher mühelos folgen und die Darbietungen auch auf den weitest entfernten Plätzen in voller Klarheit hören können. Das ist ohne eine elektrische Lautübertragungsanlage kaum möglich. Die Technik der Lautübertragung steht oft vor recht schwierigen Aufgaben, zu deren Lösung eingehende Erfahrungen auf diesem Sondergebiet notwendig sind. Die AEG war eine der ersten Firmen in Deutschland, die Lautübertragungsanlagen ausführte. WEITERLESEN…

1927, AEG: Einführung des Rice-Kellogg-Lautsprechers in Deutschland

Aufgrund eines Patentaustauschabkommens mit General Electric wird der von Rice und Kellogg 1923/24 in den USA entwickelte Lautsprecher in Deutschland durch die AEG zum Patent angemeldet und ab 1927 vermarktet. Als sogenanntes Kombinationspatent [Hatschek in: Elektroton 1 1935] ist die zur Patenterteilung nötige Innovationshöhe zunächst umstritten, da im Grunde lediglich längst bekannte Elemente zusammengefügt wurden, zum Beispiel der bereits 1877 von Werner Siemens in einem Patent [DRP 2355] beschriebene elektrodynamische Schwingspulenantrieb oder die Schallwand zur Vermeidung des akustischen Kurzschlusses, die als „Tonverstärker“ für Musikinstrumente 1915 von Walther Burstyn vorgeschlagen worden war [Patent DRP 289385]. WEITERLESEN…