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1924, Gaumont: elektrodynamischer Großlautsprecher

Gaumont-Lautsprecher
Abb. 17 aus [Nesper 1929]
Der Lautsprecher Gaumont. – Bei den Anordnungen zur Aufnahme und Wiedergabe von Tönen der Musik wie der Sprache sind die letzteren von besonderer Bedeutung und bieten insbesondere dann ein schwieriges Problem, wenn die Wiedergabe in großen Sälen oder im Freien erfolgen soll. Es ist dann die Verwendung von Lautsprechern erforderlich, deren einwandfreie Lösung noch nicht als abgeschlossen angesehen werden kann. Der wohl z. Z. beste Lautsprecher auf dem deutschen Markt ist der Bandsprecher der Siemens & Halske A. G. Ein auf ähnlichen Prinzipien wie dieser angeordneter Lautsprecher ist in den Werken Gaumont in Frankreich herausgebracht und in Le Génie civil, Bd. 84, S. 526, beschrieben. WEITERLESEN…

1924, Siemens & Halske: elektroakustisch verstärkte Rede des Erzbischofs zur Kölner Glockenweihe

Mit modernster Beschallungstechnik von Siemens & Halske wird die Rede des Erzbischofs Dr. Schulte zur Weihe der Domglocke ‚Dicker Pitter‘ auf dem Kölner Domplatz elektroakustisch verstärkt. Ein elektrodynamischer Siemens-Bandlautsprecher mit aufgesetztem Trichter sorgt für die Beschallung der vielleicht 20000 Zuhörer, ein elektrodynamisches Bändchenmikrophon, das auch in Senderäumen des deutschen Rundfunks eingesetzt wird, liefert die Sprechströme. WEITERLESEN…

Kinematograph und drahtlose Telegraphie bei den Wahlen. Während der nahe bevorstehenden Wahlen in Frankreich werden die den Kandidaten sich darbietenden Propagandamittel bedeutend anwachsen. Man wird diesmal die modernen Wissenschaften in den Wahldienst zwingen und sich an die Wähler nicht nur mit Plakaten, Zirkularen und sonstigen althergebrachten Mitteln wenden, sondern dem Kinematograph und der drahtlosen Telegraphie ihre Rollen zuweisen. Eine große französische Kinofirma hält Wagen in Bereitschaft, die vorzüglich ausgerüstet sind, das lebende Wort bis in die entferntesten Dörfer zu tragen und die Kandidaten zu ersetzen, die sich nicht zu ihren Wählern begeben können. Die Wagen schleppen einen Anhänger, der mit Lautsprecher und einer drahtlosen Empfangsstation ausgerüstet ist. Mit ihrer Hilfe kann man zu Versammlungen von 3 bis 4000 Personen sprechen, denn die Tragweite der Stimme reicht bis zu 500m. Ebenso hat diese Firma Wagen mit Apparaten für den sprechenden Film eingerichtet. Alle Arten von Films [sic] kann man zur Vorführung bringen: das Bildnis der sich bewegenden Sprecher, historische Ereignisse usw., ganz den Wünschen entsprechend. Während die Zuschauer den Wahlreden lauschen, die durch den Sprechapparat wiedergegeben werden, erscheint das Bildnis der Redner selber im Film. Um das gute Funktionieren der für den Wahlkampf bestimmten Wagen zu sichern, werden dieselben von einem Chauffeur, einem Elektrotechniker und einem Elektroingenieur begleitet. Sie werden gegen Gebühr ausgeliehen und stehen für den Fall irgend eines unvorhergesehenen Ereignisses mit der Firma in dauernder drahtloser Verbindung.“ [A.-M. in: Radio-Umschau 12 1924, 315]

1924, Western Electric: Massenbeschallungsanlage für die Königsrede im Wembley Stadion

Mittels einer „Sende- und Public-Address-System-Anlage“ wird die königliche Rede zur Eröffnung der „British Empire Exhibition“ dem Publikum im Wembley Stadium über 7 „Mammutlautsprecher“ zu Gehör gebracht, den Besuchern der Ausstellung rings um das Stadion über weitere 45 Lautsprecher, der Bevölkerung über den Londoner Rundfunksender. Die Rundfunktechnik wird hierfür von der Marconi Co. bereitgestellt, die PA installiert Western Electric. WEITERLESEN…

Lautsprecher-Vorträge und -Vorführungen in der Hochschule Charlottenburg
„Welches Interesse heute für Radiodinge besteht, erhellte am besten aus dem ungeheuren Zulauf, den diese Sitzung zu verzeichnen hatte. Es war mitgeteilt worden, daß verschiedene Vorträge über Lautsprecher mit praktischen Vorführungen stattfinden sollten. Aber selbst das große Auditorium der Technischen Hochschule reichte nicht im mindesten aus, die übergroße Zahl der Teilnehmer aufzunehmen, so daß viele leider keinen Zutritt mehr in den Saal fanden. Die Lautsprecherfrage ist eine höchst aktuelle, und die Tatsache, daß gerade die Ausführungsform für den kleinen Raum, also für die Familie noch nicht so vollgültig gelöst ist, wie dies beispielsweise durch den Doppelkopf-Fernhörer guter Ausführung heute schon der Fall ist, zeigt, daß auch in Deutschland noch viel Arbeit wird aufgewendet werden müssen, um zu einer vollkommen befriedigenden Lösung zu gelangen.“ [Nesper in: Radio-Amateur 3 1924b, 96]

Bändchenlautsprecher
Abb. aus [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 4]
Bandlautsprecher, elektrodynamischer Großlautsprecher von Siemens & Halske.

„Schon im Jahre 1924 wurde eine Großlautsprecheranlage für Werbezwecke in einer Halle am Kaiserdamm in Berlin eingesetzt. Die Betriebssicherheit dieses Bandlautsprechers war jedoch noch nicht sehr groß, so daß während des Betriebes immer ein Techniker mit einem Ersatzbändchen bei dem Lautsprecher stehen mußte.“ [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 4]

1924, Rice und Kellogg: elektrodynamischer Lautsprecher mit Konusmembran

Rice-Kellogg-Lautsprecher
Abb. 159 aus [Fischer/Lichte (Hg.) 1931]
Das Foto zeigt den elektrodynamischen Schwingspulenlautsprecher mit konusförmiger Membran (links das Lautsprecherchassis und rechts eine Papiermembran in Konusform), basierend auf 1924 eingereichten Patenten für General Electric von Chester W. Rice und Edward W. Kellogg. In Deutschland wurde diese bahnbrechende Erfindung aufgrund eines Patent-Austauschabkommens ab 1927 durch die AEG vermarktet. WEITERLESEN…