Archiv der Kategorie: Chronik

Chronologisch geordnete Beiträge, Zitate, Exzerpte zur Technikgeschichte des Lautsprechers und der elektroakustischen Massenbeschallungen.

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>>> chronologisch geordnete Übersicht der Massenbeschallungen

1926: Fortschritte in der Großlautsprecher-Entwicklung

In seinem „Rückblick auf die wichtigsten Arbeiten auf dem Gebiete der Elektrotechnik im Jahre 1926“ auf der Jahresversammlung des Elektrotechnischen Vereins am 25.1.1927 stellt der Vorsitzende Dr.-Ing. E. h. Köttgen lakonisch fest: „Auf dem Gebiete der technischen Akustik sind die Großlautsprecher für öffentliche Ansprachen weiterentwickelt worden.“ [ETZ 7 1927, 221]

Frequenzweiche
Abb. 3 (Ausschnitt) aus Patent [US 20841609]
Am 9.6.1925 reichen John Preston Minton und Abraham S. Ringel von der Radio Corporation of America ein Patent „Filter System for Loudspeakers“ ein.
Zahlreiche Kombinationen von Drosselspulen und Kondensatoren werden vorgestellt, um die dadurch gesiebten Frequenzbereiche Tief-, Mittel- und Hochton-Lautsprechern getrennt zuführen zu können – mit dem Ziel, Zwei- und Dreiwege-Lautsprecherkombinationen in ‚High Fidelity‘-Qualität zu bauen. Dem umfangreichen Patentanspruch ist es vermutlich zuzuschreiben, dass es über ein Jahrzehnt dauern sollte, bis dieses HiFi-Patent am 15.7.1937 anerkannt wurde. (Vergleiche Patent [DRP 451662]).

Lautsprechende Fernhörer
„Der sogenannte Lautsprecher soll einem Bedürfnis in Sälen, in der Marine, auf Arbeitsplätzen usw. genügen, ohne daß der Apparat an das Ohr des Hörenden gelegt werden muß. Der Fernhörer wird dazu durch Vergrößerung des magnetischen Magazins, Anwendung von Schalltrichtern, Resonanzböden usw. hergerichtet. Indessen ist das Ergebnis bisher hauptsächlich deshalb immer noch wenig befriedigend, weil die Unreinheiten, die beim gewöhnlichen Fernhörer zu leise tönen, um wahrgenommen zu werden, ebenfalls verstärkt werden und die Wiedergabe unrein erscheinen lassen.“ [Bähr in: ETZ 20 1925, 734]

Auszug aus „Eine neue Lautsprecherart: die Flachlautsprecher“ – Telefunken 1938

Telefunkens formschöne Flachlautsprecher
Mit einer Tiefe von nur 50mm bietet Telefunken ab 1938 dynamische Zimmerlautsprecher in rechteckigem Gehäuse an, die wie Bilderrahmen anzubringen sind – „unauffällig und ohne das architektonische Bild zu stören“. Diese neue Lautsprecherart erfülle nicht nur die üblichen klanglichen Anforderungen, sondern trage auch einem neuerdings erhobenen ästhetischen Bedürfnis Rechnung, da „die Lautsprecheranlage in vielen Baulichkeiten der Partei, der Städte usw. zu einer selbstverständlichen Einrichtung geworden“ sei [Fo. in: Telefunken Nachrichten 1938] WEITERLESEN…

Fafner 7b
Abb. 66 aus [Günther (Hg.) 1936]
Aktivlautsprecher: Lautsprecher mit integriertem Verstärker ‚Fafner 7b‘ von 1936
„[…] Schließlich sei noch erwähnt, daß jetzt auch mit einer Kraftendstufe, einem Gleichrichter und Netzanschlußteil zusammengebaute Lautsprecherchassis zur Verfügung stehen, die besonders dort in Frage kommen, wo bei Versammlungen mit einer vorhandenen, für diesen Zweck aber nicht ausreichenden Empfangsanlage eine größere Zahl von Hörern erfaßt werden soll. Als Beispiel seien genannt der kleinere ‚Fafner 4a‘ von P. Grassmann, der für 1000 Hörer ausreicht und der große ‚Fafner 7b‘ (siehe Abb. 66), dessen Schallenergie gegen 5000 Hörer erfassen kann.“ [Nesper in: Günther (Hg.) 1936, 45]

1935: der DAF 1011 für den Gemeinschaftsempfang

DAF 1011
Abb. aus [Telefunken 25 Ela 200, 5]
„Der DAF 1011 entstand auf Anregung und unter der Leitung der Deutschen Arbeitsfront als Standardempfänger für den Rundfunkempfang in den Betrieben. Telefunken ist stolz darauf, an seiner Entwicklung mitgearbeitet zu haben.
Drei Forderungen vor allem waren zu erfüllen, um das neue Gerät für den Bau von Betriebsanlagen besonders geeignet zu machen: WEITERLESEN…

Telefunken-Löschstrahler
Telefunken-Werbung 1936
„Der grundsätzliche Aufbau dieses Lautsprechers ist folgender: Auf einem gemeinsamen Mast befinden sich im Abstand von etwa einem Meter zwei Lautsprecher mit nach unten gerichteter Glocke. Hierdurch wird die Abstrahlung der hohen und mittleren Frequenzen auf einen bestimmten Bodenbereich beschränkt. Um nun zu vermeiden, daß die tiefen Frequenzen, soweit sie nicht durch die Glocke gerichtet werden, das Schallfeld durch ihre allseitige Ausbreitung stören, werden die beiden Lautsprecher gegenphasig erregt. In einem gewissen Winkel ober- und unterhalb einer zu der Verbindungslinie der beiden Lautsprecher senkrechten Ebene werden dann die Schallwellen durch Interferenz ausgelöscht.“ [Kösters in: AZ 2 1936, 104]

1926, Siemens & Halske: Protos-Lautsprecher (Siemens 072)

Der bewährte Lautsprecher Siemens 072 (Protos)
„Die Güte der Sprach- und Musikwiedergabe wird ganz wesentlich von der Beschaffenheit des Lautsprechers bestimmt. Erst durch einen Lautsprecher, der der Leistung neuzeitlicher Rundfunkempfänger und Verstärker ganz angepaßt ist, werden die guten technischen Eigenschaften dieser Geräte restlos ausgenutzt.
Das tausendfach bewährte Vorbild hochwertiger Wiedergabegeräte ist der seit Jahren bekannte Lautsprecher »Siemens 072« (Protos). WEITERLESEN…