Auszug aus „Eine neue Lautsprecherart: die Flachlautsprecher“ – Telefunken 1938

Telefunkens formschöne Flachlautsprecher
Mit einer Tiefe von nur 50mm bietet Telefunken ab 1938 dynamische Zimmerlautsprecher in rechteckigem Gehäuse an, die wie Bilderrahmen anzubringen sind – „unauffällig und ohne das architektonische Bild zu stören“. Diese neue Lautsprecherart erfülle nicht nur die üblichen klanglichen Anforderungen, sondern trage auch einem neuerdings erhobenen ästhetischen Bedürfnis Rechnung, da „die Lautsprecheranlage in vielen Baulichkeiten der Partei, der Städte usw. zu einer selbstverständlichen Einrichtung geworden“ sei [Fo. in: Telefunken Nachrichten 1938]

„Eine neue Lautsprecherart: die Flachlautsprecher“

„Wohl jeder von uns, der praktisch im Bau von Lautsprecheranlagen tätig ist, hat sich schon einmal mit der Aufgabe herumgeschlagen, Lautsprecher unauffällig und ohne das architektonische Bild zu stören, in einem Raum unterzubringen. Es ist noch nicht lange her, daß Anforderungen in dieser Hinsicht gestellt werden. Früher war man zufrieden, wenn die Anlage akustisch einwandfrei arbeitete, und übersah gern den ein oder anderen Schönheitsfehler.
[…] Heute ist aber die Lautsprecheranlage in vielen Baulichkeiten der Partei, der Städte usw. zu einer selbstverständlichen Einrichtung geworden, und es wird mit Recht verlangt, daß sich auch der Lautsprecher genau so in den Raum einordnet und gut aussieht wie z. B. ein Beleuchtungskörper.

[…] Nackte Chassis sind unschön, Schallbretter und Gehäuse wirken zu groß, und wenn dann noch mehrere Lautsprecher in einem Raum unterzubringen sind, kann man sich vorstellen, daß manchmal auch die größte Mühe vergeblich ist.

Telefunken hat deshalb eine neue Lautsprecherart entwickelt, die sich durch geringe Abmessungen und vor allem durch eine besonders flache Form auszeichnet und dazu berufen erscheint, die Schwierigkeiten beim Unterbringen von Lautsprechern vollständig zu beseitigen. Bild 5 zeigt das Chassis des sogenannten Flachlautsprechers. Zum Unterschied von allen übrigen Lautsprechern ist bei den Flachlautsprechern der Magnet nicht hinter der Membran angeordnet, sondern innerhalb des Kegels, den die Membran bildet. Dadurch wird die flache Form erzielt, ohne daß der bewährte Aufbau der dynamischen Lautsprecher verlassen zu werden braucht. Die Steigung der Membran ist sehr gering, so daß praktisch der gesamte Flachlautsprecher als Einbautiefe nicht einmal soviel Platz wie die Membran eines normalen Lautsprechers benötigt.

Membran, Magnet und Spinne werden von einer Blechhülle gehalten, die sich der Form der Membran anpaßt. Große Aussparungen sorgen dafür, daß sich die Membran frei bewegen und den Schall abstrahlen kann. Die Hülle gibt dem Chassis Schutz und Festigkeit und macht es zu einer Einheit, was für den Einbau wichtig ist. […]

Beim Aufhängen sind die Flachlautsprecher ganz wie Bilder zu behandeln. Wir haben sie in ungezählten Räumen, in Räumen mit den verschiedenartigsten Möbeleinrichtungen und in Räumen, die für die verschiedensten Zwecke benutzt werden, in Büros, in Wartezimmern, in Wohnräumen, in Fabrikationsbetrieben und Werkstätten versuchsweise aufgehängt, und überall konnten wir feststellen, daß der Raum durch die Flachlautsprecher an gutem Aussehen gewann. […]

Gehäuseausführung Ela L 605/1 und 2,
Eiche dunkel RM 78,—, Elfenbein-Schleiflack RM 86,—.
Belastbarkeit 2 Watt.
Abmessungen: Höhe 465 mm, Breite 570 mm, Tiefe 50 mm.
Gewicht etwa 4,3 kg.
Anpassung: Ela L 605/1: 200/400/800 Ω,
Ela L 605/2: 1600/3200/6400 Ω.“ [Fo. in: Telefunken Nachrichten 1938]

Flachlautsprecher
Abb. aus [Bergtold 1939, 148]
Telefunken-Flachlautsprecher (1938)

„Flachlautsprecher können – ihrer geringen Tiefe wegen – auch in solch repräsentativen Räumen ohne Störung des Gesamtbildes angeordnet werden. In der Wandfarbe gehalten, bleiben sie unauffällig. Werkaufnahme Telefunken.“ [Bergtold 1939, 148]