Schlagwort-Archive: Siemens & Halske

1924, Siemens & Halske: elektroakustisch verstärkte Rede des Erzbischofs zur Kölner Glockenweihe

Mit modernster Beschallungstechnik von Siemens & Halske wird die Rede des Erzbischofs Dr. Schulte zur Weihe der Domglocke ‚Dicker Pitter‘ auf dem Kölner Domplatz elektroakustisch verstärkt. Ein elektrodynamischer Siemens-Bandlautsprecher mit aufgesetztem Trichter sorgt für die Beschallung der vielleicht 20000 Zuhörer, ein elektrodynamisches Bändchenmikrophon, das auch in Senderäumen des deutschen Rundfunks eingesetzt wird, liefert die Sprechströme. WEITERLESEN…

1923, Siemens & Halske: Bandlautsprecher von Gerlach

Bandlautsprecher-Patent
Abb. 2 aus Patent [DRP 421038], Erwin Gerlach
Am 13.1.1923 reicht Erwin Gerlach seine Patentschrift „Elektrodynamischer Lautsprecher“ ein, die das Prinzip des Bandlautsprechers beschreibt, mit dem Siemens in den folgenden Jahren erste Massenbeschallungen durchführen wird. Mehrere Zusatzpatente werden allerdings noch nachgereicht, um das Lautsprecherprinzip in eine brauchbare und öffentlich präsentierbare Form zu überführen. WEITERLESEN…

Bändchenlautsprecher
Abb. aus [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 4]
Bandlautsprecher, elektrodynamischer Großlautsprecher von Siemens & Halske.

„Schon im Jahre 1924 wurde eine Großlautsprecheranlage für Werbezwecke in einer Halle am Kaiserdamm in Berlin eingesetzt. Die Betriebssicherheit dieses Bandlautsprechers war jedoch noch nicht sehr groß, so daß während des Betriebes immer ein Techniker mit einem Ersatzbändchen bei dem Lautsprecher stehen mußte.“ [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 4]

1923, Siemens & Halske: Hans Riegger erfindet den Blatthaller

Am 9.6.1923 reicht die Firma Siemens & Halske beim Reichspatentamt eine Patentschrift mit dem bescheidenen Namen „Elektrodynamisches Telephon“ ein. Der Erfinder Dr. Hans Riegger beschreibt hierin die Funktionsweise eines elektrodynamischen Wandlers, der als Großlautsprecher unter den Bezeichnungen Blatthaller, Riesen-Blatthaller, Gigant- oder Wotan-Blatthaller in den folgenden Jahren Schlagzeilen machen wird. Bis in die 1930er Jahre hinein wird diese Erfindung aus dem Siemens-Forschungslaboratorium im Bereich des Großlautsprecherbaus sowohl bezüglich Lautstärke, als auch unter dem Aspekt Klanggüte unübertroffen bleiben. WEITERLESEN…

1925, Siemens & Halske: elektroakustische Massenbeschallung des Deutschen Museums

„Übertragung von Sprache und Musik in größtem Maßstab“
Zur Einweihung des Deutschen Museums in München am 7.5.1925 präsentiert Siemens & Halske die ganze Palette an elektroakustischer Spitzentechnologie aus der hauseigenen Forschungsabteilung: Blatthaller, Bandlautsprecher, Bändchenmikrofon, Hochfrequenz-Kondensatormikrofon. „Es ist dieses Fest eine Art Markstein in der technischen Entwicklung der elektrischen Übertragung von Musik und Rede an einen großen Kreis von Menschen, in einer Vollkommenheit, wie sie bisher noch nicht erreicht war“. WEITERLESEN…

Aus der Geschichte des Lautsprechers. Oberingenieur Karl Frischen (geb. am 20.7.1830, gest. am 7.5.1890), der langjährige technische Leiter der Siemens- und Halske-Werke, hat schon am 28.2.1889 der Öffentlichkeit einen Lautsprecher vorgeführt, über dessen Entstehungsgeschichte Georg Schmidt in der ‚Zeitschrift für Fernmeldetechnik‘ berichtet. Veranlassung gab die Absicht Frischens, anläßlich des 50jährigen Stiftungsfestes der Berliner Polytechnischen Gesellschaft einen Festvortrag zu halten mit dem Thema: ‚Die Elektrizität als Mädchen für alles‘. Der Vortrag fand im großen Saale der Philharmonie statt und Frischen zeigte sich nicht nur als hervorragender Fachmann, sondern auch als guter Redner und geschickter Regisseur. Ein Tisch, ein Klavier, eine Waschmaschine, eine Kinderwiege und ein Polstersessel waren seine Requisiten. Nach einigen einleitenden Worten legte Frischen eine Trompete auf den inmitten der Bühne stehenden Tisch und schon ertönte eine schmetternde Fanfare, der das Lied folgte: ‚Behüt dich Gott, es wär so schön gewesen‘. Speziell für diesen Zweck hatte Frischen das lautsprechende Telephon bauen lassen, das innerhalb der Tischzarge angebracht und durch unauffällig verlegte Drähte mit einem Nebenraum verbunden, die Töne wiedergab, die entfernt von der Bühne ein Mitglied des Philharmonischen Orchesters seiner Trompete entlockte. Die von Frischen damit beabsichtigte Wirkung auf die Festteilnehmer war ihm glänzend gelungen und er erntete lebhaften Beifall für seine Mühe. Also ist der Lautsprecher schon 35 Jahre alt. Bisher wurde er nur in Betrieben (Bahnhöfen, Maschinenhallen, Bergwerken) und auf Schiffen (besonders in Kesselräumen) verwendet.“ [K. in: Radio-Umschau 12 1924, 316]

Auszug aus „Lautsprecher“ in Der Große Brockhaus 1932

elektromagnetischer Lautsprecher
Abb. 1, elektromagnetisch
Lautsprecher,
in der Elektrotechnik ein Gerät zur weithin vernehmbaren Wiedergabe von Rundfunk-, Tonfilm- und Schallplattendarbietungen.

Arten. Am verbreitetsten ist der magnetische L. Er besteht aus einem kräftigen (meist permanenten) Magneten, zwischen dessen Polen ein leicht beweglicher Anker angeordnet ist. Dieser Anker wird durch eine Spule beeinflusst, durch die vom Empfänger oder Verstärker herkommenden, durch Sprache oder Musik beeinflussten Wechselströme hindurchgeleitet werden. WEITERLESEN…

Großlautsprecheranlagen
Wie in Amerika das ‚public address‘-System im letzten Jahre einen enormen technischen Aufschwung aufzuweisen hat, so wurde auch in Deutschland auf diesem Gebiet mehr gearbeitet als je. Die Firmen entwickelten sehr sparsame ‚B‘- und ‚C‘-Verstärker (Abb. 6) und beschäftigten sich eingehend mit dem Problem der Schallberieselung großer Freiflächen. Telefunken brachte für diese Zwecke die Pilz-Lautsprecher und neuen 150-Watt-Großstrahler heraus, Dr. Dietz & Ritter den ‚Maximus-Titan‘ (Abb. 7) und Siemens den Rundfunk-‚Glocken-Lautsprecher‘ (Abb. 8). Philips zeigte auf der Messe den ersten Lautsprecher für 10 Watt Sprechleistung mit einem Permanentmagnet (Abb. 9). Dr. Dietz & Ritter, Leipzig, entwickelten im letzten Monat ihren ‚Maximus P-O‘ mit 19,5 kg schwerem Ôrstit-Magnet [sic], dessen Tragkraft 141 kg beträgt! Gegenwärtig wird das Problem der Lautsprecherwiedergabe im Freien mit gerichteten Schallwerfern und Rundstrahlern für Thingstätten energisch weiter studiert, besonders vom Standpunkt der Sprachwiedergabe aus, mit den sogenannten ‚Silbenverständlichkeitsmessungen‘.“ [anonym in: Radiohändler 1 1935, 21]

Auszug aus „Lautsprecher“ in Meyers Lexikon 1927

Trichterlautsprecher
Abb. 1
Lautsprecher, Gerät zur Wiedergabe von Sprach- und Musikübermittlung (besonders beim Rundfunk, s. Beilage »Funktechnik« und Art. Funkwesen), besteht aus einem verstellbaren, besonders für verstärkte Sprechströme entwickelten Fernhörer-Elektromagnetsystem, über dessen Membran meist ein Schalltrichter angesetzt ist (Abb. 1). Trichterlos sind der L. von Seibt (Berlin) und der Elodén-L. von Schaub (Charlottenburg). Beim trichterlosen Faltlautsprecher von Siemens u. Halske (Protos, Arcophon) ist die Membran mit einem starken Knick gefaltet, auf den die Magnetkraft wirkt. Im guten L. darf bei der Wiedergabe keine Tonlage bevorzugt, und es müssen Zischlaute deutlich wiedergegeben werden. Ein guter L. kann hinter einem guten Verstärker schlecht wirken, wenn zufällig Eigenschwingungen (Resonanzlagen) beider Geräte zusammentreffen. – WEITERLESEN…