Archiv der Kategorie: 1921-1925

1923, Siemens & Halske: Hans Riegger erfindet den Blatthaller

Am 9.6.1923 reicht die Firma Siemens & Halske beim Reichspatentamt eine Patentschrift mit dem bescheidenen Namen „Elektrodynamisches Telephon“ ein. Der Erfinder Dr. Hans Riegger beschreibt hierin die Funktionsweise eines elektrodynamischen Wandlers, der als Großlautsprecher unter den Bezeichnungen Blatthaller, Riesen-Blatthaller, Gigant- oder Wotan-Blatthaller in den folgenden Jahren Schlagzeilen machen wird. Bis in die 1930er Jahre hinein wird diese Erfindung aus dem Siemens-Forschungslaboratorium im Bereich des Großlautsprecherbaus sowohl bezüglich Lautstärke, als auch unter dem Aspekt Klanggüte unübertroffen bleiben. WEITERLESEN…

1925, Siemens & Halske: elektroakustische Massenbeschallung des Deutschen Museums

„Übertragung von Sprache und Musik in größtem Maßstab“
Zur Einweihung des Deutschen Museums in München am 7.5.1925 präsentiert Siemens & Halske die ganze Palette an elektroakustischer Spitzentechnologie aus der hauseigenen Forschungsabteilung: Blatthaller, Bandlautsprecher, Bändchenmikrofon, Hochfrequenz-Kondensatormikrofon. „Es ist dieses Fest eine Art Markstein in der technischen Entwicklung der elektrischen Übertragung von Musik und Rede an einen großen Kreis von Menschen, in einer Vollkommenheit, wie sie bisher noch nicht erreicht war“. WEITERLESEN…

1924, Rice und Kellogg: elektrodynamischer Lautsprecher mit Konusmembran

Rice-Kellogg-Lautsprecher
Abb. 159 aus [Fischer/Lichte (Hg.) 1931]
Das Foto zeigt den elektrodynamischen Schwingspulenlautsprecher mit konusförmiger Membran (links das Lautsprecherchassis und rechts eine Papiermembran in Konusform), basierend auf 1924 eingereichten Patenten für General Electric von Chester W. Rice und Edward W. Kellogg. In Deutschland wurde diese bahnbrechende Erfindung aufgrund eines Patent-Austauschabkommens ab 1927 durch die AEG vermarktet. WEITERLESEN…

1923: Bedarf an Lautsprechern für die ‚Radio-Telephonie‘

Noch vor Beginn des offiziellen Rundfunks in Deutschland im Oktober 1923 entsteht Bedarf an Radiolautsprechern als Ersatz für die per Kabel an das Empfangsgerät gekoppelten Kopfhörer, durch die der Radioamateur in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist und die nur ein je einzelnes Zuhören gestatten. Einer der Pioniere der Rundfunkamateurbewegung in Deutschland, Eugen Nesper, behandelt bereits in der ersten Auflage seines Buches Der Radio-Amateur von 1923 innerhalb des Kapitels über die Verstärker der Rundfunkempfänger auch Lautsprecher, „die sich mehr und mehr für den objektiven Empfang einbürgern“ (Vorwort zur ersten Auflage, zit. nach [Nesper 1925a, VI]). In der „sechsten, bedeutend vermehrten und verbesserten Auflage“ von 1925 wird Nesper den elektroakustischen Wandlern Telephon und Lautsprecher dann ein eigenes Kapitel widmen, „da diese beiden wichtigsten Indikationsapparate für jeden Rundfunkinteressenten heute schon zu einer Spezialwissenschaft geworden“ seien [Nesper 1925a, X].