1920, Magnavox: elektrodynamischer Trichterlautsprecher

Elektrodynamisches Druckkammersystem für Trichterlautsprecher von Magnavox, 1920 „In Abb. 7 bezeichnet a den Topfmagnet, b den Innenkern dieses Magneten, welcher durch die vom Gleichstrom durchflossenen Spule c erregt wird. In dem geringen Luftspalt, welcher von dem Innenkern b und dem Außenmagnettopf a gebildet wird, befindet sich die Dynamometerspule f, welche an der Membran e mittels des Halters d angebracht war. g ist der obere Teil des Lautsprechertrichters.“ [Nesper 1929, 8f.]

Kopfhörer-Trichter
Abb. aus Heft 5 von [Christiani (Hg) o. J.]
Trichterlautsprecher und Trichteraufsatz für Kopfhörer

„Auf dem Gebiete der Lautsprecher fällt der der Vox-Maschinen A. G., Berlin, auf, welche den Trichter durch das Gehäuse einer großen Meerschnecke ersetzt und damit das alte Tritonshorn wieder zu Ehren gebracht hat. Die Lautstärke läßt nichts zu wünschen übrig, und auch der Klang scheint dem der besten Trichter nicht nachzustehen. – Der »Telefunken-Sprecher« (Abb. 3) weist oben den üblichen Lautsprechertrichter auf, unten teilt sich das Rohr und endet in zwei tuchbelegte Scheiben, an die man die Muscheln eines gewöhnlichen Kopfhörers unter Ausnutzung des Druckes der Bügelfeder anlegt. Der so erhaltene Lautsprecher ist überraschend gut.“ [Burstyn in: ETZ 41 1925, 1550]

1928, Bell: elektrodynamischer Trichterlautsprecher zur Massenbeschallung

Querschnitt durch die Schalldose (Druckkammer) des elektrodynamischen Trichterlautsprechers von Bell A Membran B Antriebsspule C Elektromagnet D Luftkammer Zur Erzielung sehr großer Lautstärken wurden bis zu neun dieser Antriebssysteme synchron betrieben und mit ihren Austrittsöffnungen so zusammengeführt, daß sie zusammen einen großen Trichter beschickten, siehe Abb. 2 und 3 in [Feder in: Umschau 45 1928].

Definition „Wirkungsgrad“ eines Lautsprechers 1925 und 1934

1925, Wirkungsgrad von Lautsprechern kaum 1% „Der Wirkungsgrad eines Lautsprechers ist außerordentlich gering. Während nämlich, wenn die dem Lautsprecher zugeführte elektrische Energie 2 Milliwatt ausmacht, beträgt die Schallenergie bei normalem Sprechen nach englischen Messungen nur etwa 125 Erg, also 0,0125 Milliwatt, d. h. also der Wirkungsgrad beträgt kaum 1%.“ [Nesper 1925b, 5]

„Am naheliegensten war der Gedanke, einfach ein für Musikwiedergabe geeignetes Telephon, wie sie in der Rundfunktechnik in großem Umfange gebraucht werden, mit einem Trichter zu versehen bzw. ein stärker und größer ausgeführtes Telephon zu schaffen, das dem Kopftelephon in Abmessungen und Ausführung proportional ist. Nach diesem Prinzip waren die ersten am deutschen Markt erschienenen Lautsprecher gebaut, so der kleine Trichterlautsprecher der Firma Dr. Georg Seibt (Abb. 3), das Hallaphon der Allradio-Gesellschaft, der Trichterlautsprecher von Telefunken und viele andere, die sich in großen Mengen und zu mäßigen Preisen auch heute noch im Handel befinden. Neuere Lautsprecher-Modelle, die ähnlich eingerichtet sind, ist das der Tefag, der Zimmerlautsprecher von Neufeldt & Kuhnke und der Ibach-Tonspiegel. Der erstere ist ebenfalls mit dem gewöhnlichen Trichter ausgerüstet, während die beiden letzteren zur Verminderung der Trichter-Nachteile eigene Wege beschreiten. So benutzt Neufeld & Kuhnke eine Holzmuschel nach Abb. 4, die im Prinzip aus drei ineinander gefalteten Trichtern besteht. […] Der Ibach-Tonspiegel vermeidet dagegen auch selbst jedes trichterförmige Gebilde und verwendet an dessen Stelle einen Resonanzboden aus hochwertigem Klavierresonanzholz, der mit Hilfe einer mechanischen Kopplung durch ein gewöhnliches Telephon erregt wird.“ [Schwandt in: Funk-Anzeiger 1925]

„Über 20 Kilometer ist die erste Strecke der Reichsautobahn, die am 19. Mai 1935 im Beisein des Führers eingeweiht wurde. Zum Festakt, der am Kilometerstein 0,0 seinen Anfang nahm, waren aus allen Gauen Tausende und aber Tausende erschienen. Aber nicht nur der Festplatz war dicht umlagert, auch dort wo längs der Strecke der Wald zurücktrat, standen dicht gedrängt Männer, Frauen und Kinder, um zu erleben, wie die erste Autokolonne über die erste Reichsautobahn rollt.
Damit alle Teilnehmer die gesamten Feierlichkeiten miterleben konnten, war Telefunken beauftragt worden, längs der Strecke Lautsprecheranlagen zu errichten. Eine interessante Aufgabe, nicht nur wegen der großen Ausdehnung, sondern auch wegen der Verschiedenartigkeit der zu besprechenden Flächen. Es wurden für die eröffnete Strecke 6 Anlagen und für das auf den Mainwiesen stattfindende Fest der Arbeiter eine 7. Anlage errichtet.
Für diese 7 Anlagen wurden insgesamt verwendet: 59 Pilzlautsprecher, 14 Trichterlautsprecher, 1 150-Watt-Riesenkraftsprecher. An Gesamtverstärkerleistung waren über 2000 Watt eingesetzt.“ [anonym in: Telefunken Nachrichten 7 1935]

Lautsprecher-Patente bis 1950

14.4.1874 Improvement in Magneto-Electric Apparatus, Ernst W. Siemens US 149797 13.8.1874 Improvement in Telegraph Apparatus [Electromotograph-Prinzip], Thomas A. Edison 158787 14.2.1876 elektromagnetisches Telephon, Alexander Graham Bell US 174465 14.2.1876 Flüssigkeitssender und elektromagnetischer Empfänger, Elisha Gray, Voranmeldung US Caveat 15.1.1877 verbessertes elektromagnetisches Telephon, Alexander Graham Bell US 186787 27.4.1877 Speaking-Telegraph, Thomas A. Edison US 474230 4.6.1877 … Lautsprecher-Patente bis 1950 weiterlesen

Auszug aus „Der 1. Mai 1935“ – Telefunken Großlautsprecher-Anlagen 1935

„Zur Übertragung der Feierlichkeiten am ‚Nationalen Feiertag des deutschen Volkes‘ wurden in vielen Orten des Reiches Telefunken-Großlautsprecheranlagen errichtet. Die größte ihrer Art war, wie auch in den beiden vergangenen Jahren, in Berlin auf dem Tempelhofer Feld erstellt worden. Hier standen die Telefunken-Ingenieure vor der Aufgabe, ein Aufmarschgelände für 2 000 000 Festteilnehmer so mit Schall zu versorgen, … Auszug aus „Der 1. Mai 1935“ – Telefunken Großlautsprecher-Anlagen 1935 weiterlesen

Telefunken-Beschallungsanlagen bei „Thüringens 10. Gauparteitag in Erfurt“ 1935

„Ganz Thüringen stand am 1. und 2. Juni im Zeichen seines 10. Gauparteitages. […] Auf dem Schützenplatz [in Erfurt], dem Aufmarschgelände, hatte man ein großes Zelt errichtet, in dem 20000 Menschen Platz finden konnten. Das Stadion, wo die Hitlerjugend aufmarschieren sollte, war ebenfalls festlich geschmückt worden. Um allen Beteiligten die Möglichkeit zu geben, den Worten … Telefunken-Beschallungsanlagen bei „Thüringens 10. Gauparteitag in Erfurt“ 1935 weiterlesen