Archiv der Kategorie: 1931-1935

Deutsche Bergwerks-Zeitung, Düsseldorf, 1.5.1935:
„Die Feier des 1. Mai in der gegenwärtigen Form ist nur dadurch möglich geworden, daß sich der technische Fortschritt zwischen Führer und Volk geschaltet hat. Nirgendwo anders in der Welt ist die Übertragungstechnik so hochstehend wie in Deutschland.“

Mit allen nötigen Bestandteilen ausgestattet ermöglicht die 1932 herausgebrachte Kofferanlage ‚Excello‘ von Dietz & Ritter (Körting) den sicheren Transport und schnellen, umkomplizierten Aufbau von Besprechungs- und Musikübertragungsanlagen bei sportlichen wie politischen Veranstaltungen.

Kofferanlage Excello
Abb. aus [Rundfunk-Großhändler 7 1932, 201]
„Für die ‚fliegende‘ Montage bei Sportfesten, Volksversammlungen u. dergl. zur Übertragung von Ansprachen, Schallplatten- und Rundfunkmusik ist eine neue überaus zweckmäßige Kofferanlage geschaffen worden. In drei jederzeit versandfertigen, soliden Koffern sind folgende Geräte untergebracht:
A) Mikrofon, Rundfunkempfänger, Sprechmaschinenwerk,
B) Kraftverstärker und Spannungsregler,
C) Dynamischer Großlautsprecher mit Anschlußkabel.
Ein Zusatzkoffer D enthält einen entstörten Umformer zum etwaigen Anschluß der Anlage an ein Gleichstromnetz.“ (Rubrik „Mitteilungen aus der Industrie“, in: [Rundfunk-Großhändler 7 1932, 201]

Auszu aus „Telefunken auf dem 2. Reichsbauerntag“ 1934 in Goslar

„Noch waren die Feierstunden des Erntedankfestes auf dem Bückeberg bei allen in regster Erinnerung, da rüstete sich die alte Kaiserstadt Goslar zu dem 2. Reichsbauerntag, der vom 11. bis 18. November 1934 stattfand.
Die guten Erfahrungen, die der Reichsnährstand auf seiner ersten Ausstellung in Erfurt mit Telefunken-Lautsprecher-Anlagen gemacht hatte, veranlaßten ihn, uns zu beauftragen, die Veranstaltungen in Goslar mit Lautsprecher-Anlagen auszurüsten. Schon vorher hatte der Reichsnährstand einen Telefunken-Großlautsprecherwagen erworben, um ihn bei Werbefahrten und vielen kleineren Veranstaltungen verwenden zu können. Dieser Wagen sollte auch in Goslar eingesetzt werden und hier als fahrbare Verstärkerzentrale Verwendung finden. WEITERLESEN…

Telefunkens Großlautsprecher-Beschallungsanlage für die Thingstätte »Heiliger Berg« 1935

In Ihrer Firmenzeitschrift „Nachrichten aus der Elektro-Akustik“ berichtet Telefunken im Herbst 1935 über die Installation einer Beschallungsanlage für die Thingstätte »Heiliger Berg« bei Heidelberg. Während sich die Berichte seitens Telefunken bisher auf Beschallungsanlagen für politische Großveranstaltungen konzentrierten und der Fokus auf die elektroakustische Beherrschung großer Freiflächen gelegt wurde mit den Schwerpunkten ‚Echofreiheit‘, ‚Vermeidung sog. Doppelsprechens‘, ‚Sprachverständlichkeit‘, rückt nun ein psychoakustischer Aspekt in den Mittelpunkt, der bei den Beschallungen durch verteilt aufgestellte Rundstrahler (Pilzlautsprecher) beispielsweise auf dem Tempelhofer Feld oder bei den Reichsparteitagen keine Beachtung fand: Bei den künstlerischen Darbietungen der Thingspiele solle die akustische Perspektive mit der optischen weitestgehend übereinstimmen, die akustische Ortung der Darsteller nicht durch die Lautsprecherbeschallung verfälscht werden. WEITERLESEN…

Auszug aus „Neue Verstärker und Lautsprecher für Großanlagen“ 1934

„Je mehr der Gedanke des Gemeinschaftsempfanges bei Gemeinden und größeren Betrieben an Boden gewinnt, um so häufiger wird sich der Fachmann vor die Aufgabe gestellt sehen, auch größere Verstärkeranlagen zu errichten. Im vorigen Jahr gelang in den Telefunken-Laboratorien die Lösung des B-Verstärkers durch die Einführung der Gitterstromrückkopplung. Damit war die Möglichkeit geschaffen, Großverstärker zu bauen, deren Aufbau so einfach und deren Kosten so niedrig sind, daß die Einrichtung größerer Anlagen kein Risiko mehr bedeutet. WEITERLESEN…

1935: Rundstrahler zur Massenbeschallung

Rundstrahler
Abb. aus [Bergtold 1939, 44]
Ab 1935 setzen sich in Deutschland zur Massenbeschallung großer Freiflächen Großlautsprecher in Form sogenannter Rundstrahler immer mehr durch. Nach der sehr erfolgreichen Einführung der rundstrahlenden Pilzlautsprecher von Telefunken 1934 bieten bereits 1935 auch die Konkurrenten eigene Rundstrahler-Modelle an, beispielsweise Graß & Worff (Grawor) und Dr. Dietz & Ritter (Körting). WEITERLESEN…

1934: Telefunken-Pilzlautsprecher zur Massenbeschallung

Telefunken-Pilzlautsprecher
Abb. 31 aus [Wigge 1934]
Die Zeichnung zeigt einen von Telefunken erstmals zur nationalsozialistischen Maifeier 1934 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin eingesetzten Pilzlautsprecher.

Ein im unteren Teil des Gehäuses eingebauter elektrodynamischer Konuslautsprecher strahlt die Schallwellen nach oben ab, durch die spezielle Gehäuseform werden zumindest die Schallwellen höherer Frequenzen ‚umgeleitet‘ und zur Erde zurückgeworfen. Hierdurch kann der Wirkungsbereich solch eines Rundstrahlers ziemlich genau begrenzt werden auf eine Kreisfläche mit einem bestimmten Radius, der sich aus der Höhe des Mastes und der Leistung des Lautsprechers ergibt (bei den Telefunken-Pilzen in der Regel 25 bis 30 Meter). WEITERLESEN…

Auszug aus „Großlautsprechertechnik auf dem Nürnberger Reichsparteitag 1935“

„Die Festfolge des Reichsparteitages sieht eine Anzahl Großveranstaltungen vor, bei denen sich mehr als 100000 Teilnehmer versammeln. Die für diese Aufmärsche bestimmten Plätze, die Luitpoldarena und die Zeppelinwiese, sind deshalb so ausgestaltet worden, daß jeder Festteilnehmer nicht nur seinen Platz findet, sondern auch die Ansprachen, die Sprechchöre und die musikalischen Darbietungen mühelos versteht. Auch auf den anderen Plätzen, dem Stadion, dem Bauplatz der Kongreßhalle, dem Adolf-Hitler-Platz und den Lagern in Langwasser, wo viele Zehntausende zusammengefaßt werden, mußten Lautsprecheranlagen eingesetzt werden. Die Vielseitigkeit des Programms hat hier der Großlautsprechertechnik Aufgaben gestellt, deren Lösung in vieler Beziehung bemerkenswert ist. Selbst für den reibungslosen An- und Abmarsch auf dem Bahnhof Dutzendteich, auf dem die am Reichsparteitag teilnehmenden Einheiten und Verbände eintreffen und wieder verladen werden, mußte die Lautsprechertechnik in den Dienst gestellt werden. WEITERLESEN…

Auszug aus „Nürnberg“ – Pilzlautsprecher auf dem Reichsparteitag 1934

Pilzlautsprecher„Während die Schlachtenbummler des Reichsparteitages noch in ihren Quartieren schlafen, ertönt im Lager des Arbeitsdienstes Marschmusik, Kommandos erschallen. Noch einmal wird jede Abteilung von ihrem Feldmeister gemustert – denn heute, zum ersten Male im Dritten Reich, soll der Arbeitsdienst vor seinem Führer Zeugnis ablegen für die geleistete Arbeit. In langen Reihen, den Spaten, das Wahrzeichen ihrer Arbeit auf der Schulter, rücken die Kolonnen in die Zeppelinwiese ein. Schon von weitem hören wir die riesenhafte Stimme der Lautsprecher, die die ersten Kommandos in den wolkenverhangenen Morgenhimmel ertönen lassen. Die Gaue werden ausgerichtet, und um Punkt 8 Uhr stehen 52000 Mann des deutschen Arbeitsdienstes vor ihrem Führer. Auf der Ehrentribüne, auf den Wällen, die die Zeppelinwiese umgeben, sind Tausende von Zuschauern herbeigeeilt, um diese Demonstration des nationalsozialistischen Tatwillens zu sehen. Der Führer kommt, ein kurzes Kommando durch die Lautsprecher: Die Spaten über! – und 52000 Spaten sausen unter dem lebhaften Beifall der Zuschauer auf die Schulter. Man sieht es dem Führer an, wie er über diese deutsche Jugend und ihre Disziplin erfreut ist. Und dann tritt er selbst ans Mikrofon, für Tausende unsichtbar, aber seine Stimme, tausendfach verstärkt, dringt aus 42 Pilzlautsprechern bis zu jedem einzelnen Mann im grauen Rock. WEITERLESEN…

Auszug aus „Also doch: Pilze!“ Telefunkens Pilzlautsprecher 1934

Aus einer Werbeschrift Telefunkens:

„Monatelange Versuche auf unserer Großlautsprecher-Versuchsstätte in Groß-Ziethen bei Berlin hatten ergeben, daß eine einwandfreie Besprechung großer und größter Freiflächen mit Sicherheit nur durch eine verteilte Anordnung der Lautsprecher möglich ist. Die gewonnenen Erkenntnisse werteten wir aus zu einer neuen Art Lautsprecheraufstellung sowie zur Konstruktion neuer Schallverteiler: der sogenannten Rundstrahler oder Pilzlautsprecher.

Die neuen Geräte und die neue Art der Aufstellung wurden zum erstenmal am Nationalfeiertag des deutschen Volkes 1934 auf dem Tempelhofer Feld und im Lustgarten angewendet.“ WEITERLESEN…