Aus der Geschichte des Lautsprechers. Oberingenieur Karl Frischen (geb. am 20.7.1830, gest. am 7.5.1890), der langjährige technische Leiter der Siemens- und Halske-Werke, hat schon am 28.2.1889 der Öffentlichkeit einen Lautsprecher vorgeführt, über dessen Entstehungsgeschichte Georg Schmidt in der ‚Zeitschrift für Fernmeldetechnik‘ berichtet. Veranlassung gab die Absicht Frischens, anläßlich des 50jährigen Stiftungsfestes der Berliner Polytechnischen Gesellschaft einen Festvortrag zu halten mit dem Thema: ‚Die Elektrizität als Mädchen für alles‘. Der Vortrag fand im großen Saale der Philharmonie statt und Frischen zeigte sich nicht nur als hervorragender Fachmann, sondern auch als guter Redner und geschickter Regisseur. Ein Tisch, ein Klavier, eine Waschmaschine, eine Kinderwiege und ein Polstersessel waren seine Requisiten. Nach einigen einleitenden Worten legte Frischen eine Trompete auf den inmitten der Bühne stehenden Tisch und schon ertönte eine schmetternde Fanfare, der das Lied folgte: ‚Behüt dich Gott, es wär so schön gewesen‘. Speziell für diesen Zweck hatte Frischen das lautsprechende Telephon bauen lassen, das innerhalb der Tischzarge angebracht und durch unauffällig verlegte Drähte mit einem Nebenraum verbunden, die Töne wiedergab, die entfernt von der Bühne ein Mitglied des Philharmonischen Orchesters seiner Trompete entlockte. Die von Frischen damit beabsichtigte Wirkung auf die Festteilnehmer war ihm glänzend gelungen und er erntete lebhaften Beifall für seine Mühe. Also ist der Lautsprecher schon 35 Jahre alt. Bisher wurde er nur in Betrieben (Bahnhöfen, Maschinenhallen, Bergwerken) und auf Schiffen (besonders in Kesselräumen) verwendet.“ [K. in: Radio-Umschau 12 1924, 316]