„Übertragung von Sprache und Musik in größtem Maßstab““
Zur Einweihung des Deutschen Museums in München am 7.5.1925 präsentiert Siemens & Halske die ganze Palette an elektroakustischer Spitzentechnologie aus der hauseigenen Forschungsabteilung: Blatthaller, Bandlautsprecher, Bändchenmikrofon, Hochfrequenz-Kondensatormikrofon. „Es ist dieses Fest eine Art Markstein in der technischen Entwicklung der elektrischen Übertragung von Musik und Rede an einen großen Kreis von Menschen, in einer Vollkommenheit, wie sie bisher noch nicht erreicht war“. WEITERLESEN…
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1919, Western Electric: Massenbeschallung in New York City mit 112 „loud-speaking telephones“
Während des dreiwöchigen „Victory Liberty Loan“ in New York City gelingt der Western Electric Company 1919 eine „Spectacular Demonstration of Radiotelephony“ [anonym in: Electrical Review 1919]: Die mit Hilfe der im Krieg entwickelten Funktechnik fernübertragenen Reden (u. a. aus einem Flugzeug), zudem vor Ort per Mikrophon abgenommene Ansprachen sowie Musik werden mittels 112 über der Park Avenue aufgehängter „loud-speaking telephones provided with large horns“ abgestrahlt; „and in this way thousands of people could hear the voice at the same time.“[Secor in: Electrical Experimenter 1920] WEITERLESEN…
1935: Rundstrahler zur Massenbeschallung
Auszug aus „Großlautsprecher-Übertragungstechnik“ – Massenbeschallungsanlagen 1934 und 1935
„Großlautsprecher-Übertragungstechnik auf neuen Wegen“
„Galt es am 1. Mai 1934 den 2 Millionen auf dem Tempelhofer Feld versammelten Volksgenossen die lange Aufmarschzeit mit Musik zu verkürzen und anschließend die verschiedenen Ansprachen einwandfrei zu übermitteln, so wurde die Aufgabe für die Telefunken-Techniker auf dem Reichsparteitag 1934 schon schwieriger. Dort erfolgte die Übertragung nicht mehr allein von der Rednerkanzel aus, sondern auch von einzelnen Stellen der Zeppelinwiese her. Arbeitsmänner ließen Sprechchöre ertönen und die Reichswehr führte Schauübungen vor. Alle Einzelheiten dieser Darbietungen mußten eindrucksvoll übertragen werden und erforderten von der Lautsprecheranlage große Anpassungsfähigkeit. WEITERLESEN…
„Großlautsprecheranlagen
Wie in Amerika das ‚public address‘-System im letzten Jahre einen enormen technischen Aufschwung aufzuweisen hat, so wurde auch in Deutschland auf diesem Gebiet mehr gearbeitet als je. Die Firmen entwickelten sehr sparsame ‚B‘- und ‚C‘-Verstärker (Abb. 6) und beschäftigten sich eingehend mit dem Problem der Schallberieselung großer Freiflächen. Telefunken brachte für diese Zwecke die Pilz-Lautsprecher und neuen 150-Watt-Großstrahler heraus, Dr. Dietz & Ritter den ‚Maximus-Titan‘ (Abb. 7) und Siemens den Rundfunk-‚Glocken-Lautsprecher‘ (Abb. 8). Philips zeigte auf der Messe den ersten Lautsprecher für 10 Watt Sprechleistung mit einem Permanentmagnet (Abb. 9). Dr. Dietz & Ritter, Leipzig, entwickelten im letzten Monat ihren ‚Maximus P-O‘ mit 19,5 kg schwerem Ôrstit-Magnet [sic], dessen Tragkraft 141 kg beträgt! Gegenwärtig wird das Problem der Lautsprecherwiedergabe im Freien mit gerichteten Schallwerfern und Rundstrahlern für Thingstätten energisch weiter studiert, besonders vom Standpunkt der Sprachwiedergabe aus, mit den sogenannten ‚Silbenverständlichkeitsmessungen‘.“ [anonym in: Radiohändler 1 1935, 21]
Auszug aus „Also doch: Pilze!“ Telefunkens Pilzlautsprecher 1934
Aus einer Werbeschrift Telefunkens:
„Monatelange Versuche auf unserer Großlautsprecher-Versuchsstätte in Groß-Ziethen bei Berlin hatten ergeben, daß eine einwandfreie Besprechung großer und größter Freiflächen mit Sicherheit nur durch eine verteilte Anordnung der Lautsprecher möglich ist. Die gewonnenen Erkenntnisse werteten wir aus zu einer neuen Art Lautsprecheraufstellung sowie zur Konstruktion neuer Schallverteiler: der sogenannten Rundstrahler oder Pilzlautsprecher.
Die neuen Geräte und die neue Art der Aufstellung wurden zum erstenmal am Nationalfeiertag des deutschen Volkes 1934 auf dem Tempelhofer Feld und im Lustgarten angewendet.“ WEITERLESEN…
„Im Kampfe um die politische Macht war die Elektroakustik eine außerordentlich wirkungsvolle Helferin. Ohne die Technik der Mikrofone, Verstärker und Lautsprecher wären die Riesenversammlungen und Aufmärsche nur schlecht möglich gewesen, denn erst die Lautsprecheranlage trägt bei Versammlungen von Tausenden und Hunderttausenden die Stimme des Redners an jeden Teilnehmer heran. Nach der Machtübernahme, als der nationalsozialistischen Staatsführung auch der Rundfunk zur Verfügung stand, erfuhr das Prinzip der Massenversammlung eine wesentliche Erweiterung durch den Gemeinschaftsempfang. Jeder deutsche Staatsbürger soll durch den Rundfunk an allen wichtigen politischen Ereignissen unmittelbar teilnehmen können. Deshalb werden in den Bauten der Partei, des Staates und der Wehrmacht, in großen und kleinen Betrieben, in Büro- und Verwaltungsgebäuden, auf Straßen und Plätzen Lautsprecheranlagen errichtet.“ [Telefunken 5 Ela 361]