Auszug aus Werbeprospekt „Körting-Rundstrahler“ – Dietz & Ritter 1936

KörtingAuf der Leipziger Messe 1935 präsentiert die Dr. Dietz & Ritter GmbH ihre ersten Rundstrahler-Großlautsprecher zur Massenbeschallung, die sich noch im selben Jahr auf Großveranstaltungen wie dem Reichsparteitag in Nürnberg, dem Erntedankfest auf dem Bückeberg, der Reichsnährstands-Ausstellung oder der Großen Funkausstellung bewähren sollen. Spätestens mit Markteinführung dieser Körting-Rundstrahler nutzen auch die Dietz & Ritter-Akustiker die Strategie der verteilt aufgestellten Lautsprecher zur Beschallung großer Freiflächen, die durch den Konkurrenten Telefunken bereits 1933 erdacht und getestet und 1934 mittels der Telefunken-Pilzlautsprecher erfolgreich realisiert werden konnte.

Körting-Rundstrahler überwinden alle Schwierigkeiten beim Aufbau von Übertragungsanlagen

Drei Ausführungen:
Körting Großrundstrahler f. 20 Watt Leistung
Körting-Orchester P für 9 Watt Leistung
Körting-Konzert P für 6 Watt Leistung

Weshalb Rundstrahler?
Durch die fast direkte Schallausstrahlung auf einen ziemlich ausgeprägten Kreis mit etwa 50-70m Durchmesser werden die Hauptschwierigkeiten beim Aufbau von Übertragungsanlagen behoben, und es ergeben sich die folgenden Vorteile:
Keine unangenehmen Echo- und Nachhallerscheinungen mehr, Vermeidung der akustischen Rückkopplung von den Lautsprechern auf das Mikrofon. Gleiche Lautstärke an allen Plätzen.

Wo verwendet man Rundstrahler?
Überall dort, wo infolge ungünstiger akustischer Verhältnisse Lautsprecher in Schallwänden oder einfachen Schallstrahlern nicht anwendbar sind. Vor allem an Aufstellungsorten mit starker Hallwirkung, wie Kirchen, Dome, Betonhallen, Fabrikhallen, Plätze und Höfe zwischen Häuserwenden. Auch große Freiflächen werden vorteilhaft durch eine größere Anzahl von Rundstrahlern besprochen, wenn z. B. Kommandos auf dem ganzen Felde gleichzeitig gehört und ausgeführt werden sollen (turnerische Vorführungen, Militärübungen u. dgl.). Durch die Verteilung einer größeren Zahl von Lautsprechern über die Freifläche wird die Übertragung unabhängiger von Witterungseinflüssen (Gegenwind bei Schallstrahlern).

Die technische Durchbildung der Rundstrahler
Die Körting-Rundstrahler haben eine streng nach akustischen Gesetzen durchgebildete Zweckform. Die Schallausstrahlung ist nach unten gerichtet und wird von der Tonführung schräg seitlich abgelenkt, so daß eine Kreisfläche um den Rundstrahler gleichmäßig besprochen wird. Der ganze Aufbau ist äußerst
stabil
stoßfest
wetterfest

Da die Rundstrahler in den weitaus meisten Fällen im Freien aufgestellt werden, kommt der Wetterfestigkeit eine große Bedeutung zu. Der Rundstrahler bildet einen sicheren Wetterschutz für das Lautsprechersystem, so daß weder Regen noch treibender Schnee den Lautsprecher beschädigen können. Gegen das Eindringen von Staub ist das Lautsprechersystem durch einen schalldurchlässigen Überzug geschützt. Zufällig oder mutwillig nach dem Lautsprecher geworfene Fremdkörper können keine Beschädigung seiner Membran verursachen. […]

A. Der Körting-Großrundstrahler
für jede Befestigungsart eingerichtet!
Ein großer Vorzug des Körting-Rundstrahlers ist seine leichte Transportfähigkeit und schnelle MontageJeder Körting-Großrundstrahler ist gleichzeitig zum Hängen und Aufstellen eingerichtet (DRGM.). Über Straßen und in Räumen ist vielfach die Aufhängung am zweckmäßigsten. Der Rundstrahler ist daher mit einem kräftigen Aufhängebügel mit Öse versehen. Die Aufhängung kann an einer Drahtseilverspannung nach Art einer Lampenarmatur oder an einem Lampenmast erfolgen.

Zum Zwecke der Aufstellung auf freien Plätzen, in Stadien usw. ist ein Stutzen mit Feststellschraube vorgesehen […]. Dieser Stutzen wird auf einen Rohrmast aufgestellt und verschraubt. […]“ [Körting „Rundstrahler“, 1936]

Preise der Körting-Rundstrahler 1936

Körting Großrundstrahler ohne Ständer, Ausführung RMP (mit Permanentmagnet) 605 RM
Ausführung RMG 220 [Fremderregung nötig] 415 RM
Körting-Orchester-Rundstrahler, Ausführung ROP 245 RM
Körting-Konzert-Rundstrahler, Ausführung RKP 220 RM