Auszug aus „Die Nawi-Membran – das Kennzeichen des guten Großlautsprechers“

„Die Nawi-Membranen stammen nicht aus England. Sie werden deshalb auch nicht ’newi‘ ausgesprochen, sondern schlicht deutsch ’nawi‘. Das Wort ’nawi‘ ist nämlich eine Abkürzung für nicht abwickelbar. Die Nawi-Membranen sind auch keine amerikanischen Entwicklungen, sondern sind in den Telefunken-Laboratorien entwickelt worden. Ein deutscher Ingenieur hat zwar einmal gesagt, alle deutschen Erfindungen werden erst dann gekauft, wenn sie über Amerika zu uns kommen, aber das hat sich ja mittlerweile geändert.

Was heißt nun nawi = nichtabwickelbar? Jeder erinnert sich noch der schrecklichen Geometriestunden in der Schule und weiß von dort, daß sich manche Körperflächen aus Zeichenpapier herstellen lassen. Ein solcher aus Zeichenpapier hergestellter Körper ist z. B. die gewöhnliche Konus-Membran. Wenn man eine solche Membran aufschneidet, läßt sie sich in eine Ebene abwicken. Macht man das gleiche Experiment mit einer Kugel, so wird man feststellen, das dies nicht möglich ist: die Kugelfläche bleibt immer gekrümmt. […]

Es ist verständlich, daß in früheren Zeiten, als die Membranen für die Lautsprecher noch aus Papier hergestellt wurden, die Kegelform angewendet werden mußte, denn aus Papier läßt sich nur ein abwickelbarer Körper herstellen. Erst als es möglich war, Membranen im Gußverfahren zu erzeugen, stand auch der Verwendung nicht abwickelbarer Membranen nichts mehr im Wege.“ [Ha. in: Telefunken Nachrichten 6 1935]

Es folgen Erläuterungen zu den Nachteilen der Konus-Membran, sog. Suboktavschwingungen auszuführen, im Gegensatz zur Nawi-Membran, die zwar teurer aber besser sei.

Nawi-Membran
„Nawi-Membran: Nichtabwickelbare Membran. Besondere Form von Lautsprechermembranen, die das Abstrahlen störender Oberschwingungen vermeidet und dadurch eine über den ganzen Tonbereich naturgetreue Wiedergabe gewährleistet.“ Abb. aus [Telefunken 25 Ela 200, 46]