Patent [De 934353], Telefunken 1948: Schallzeile

Anordnung zur zentralen breitbandigen Schallversorgung eines Luftraumes
Patent [De 934353], 2.10.1948, Telefunken (Heinrich Benecke, Siegfried Sawade und Herbert Petzoldt). Titel des entsprechenden britischen Patents: „Improvements in or relating to Public Address and like Sound Disseminating Systems“.

Schallzeile
Abb. 1 u. 2 aus Patent [De 934353]
„Die Aufgabe, eine große Fläche durch Lautsprecher mit Musik oder Sprache zu beschallen, wie sie z. B. für Massenversammlungen auf freien Plätzen oder in großen Hallen auftritt, hat man bisher dadurch gelöst, daß entweder auf die Fläche eine Vielzahl von Lautsprechern verteilt wurde oder ein oder mehrere Großlautsprecher an einer Stelle aufgestellt wurden. Die zuerst erwähnte Lösung hat den Nachteil, daß sie eines großen Aufwandes bedarf, da es sich nicht nur um die Aufstellung der vielen Lautsprecher handelt, sondern außerdem um das Stromversorgungsnetz für diese Lautsprecher, das im allgemeinen unterirdisch verlegt werden muß. Dabei tritt dann noch die Schwierigkeit auf, daß dafür gesorgt werden muß, daß jeder Hörer nur von einem einzigen Lautsprecher versorgt wird. Die an zweiter Stelle genannte Lösung erfordert Großlautsprecher, die an sich schon den Nachteil haben, daß sie nur in kleinen Stückzahlen, also unwirtschaftlich, hergestellt werden. Außerdem haben solche Anlagen den erheblichen Nachteil, daß die unmittelbar vor dem Lautsprecher befindlichen Personen zu stark und die am weitesten entfernt befindlichen Personen zu schwach mit Schall versehen werden. […] Schließlich ist auch noch die Frequenzverteilung über das Feld sehr unbefriedigend, da durch die Kolbenwirkung der großen Membranen die hohen Frequenzen stark in die Achsrichtung des Lautsprechers hineingebündelt werden, so daß die in der Achsrichtung befindlichen Zuhörer sehr viel stärker mit hohen Frequenzen versorgt werden als die von der Achse des Lautsprechers mehr entfernten Personen.

Die Erfindung bezieht sich auf eine zentralisierte Anlage und beseitigt alle Mängel, die derartigen Anlagen bisher anhafteten. Durch die Erfindung wird erreicht, daß bei einer Bündelung des Schalles in eine Ebene hinein die Lautstärke gleichmäßig verteilt ist, und zwar ohne Bevorzugung oder Benachteiligung bestimmter Frequenzen.“ [De 934353]