1931: Erweiterung des Frequenzgang von bisher 100-6000Hz auf 30-10000Hz

Rekurrierend auf einen Vorschlag von 1925 [Patent DRP 451662], entwickelt Walter Willms im Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung bis Ende 1931 eine „Schallübertragungsanlage großen Frequenzumfanges“. Um den bisher von den besten Anlagen erreichten Frequenzgang von ca. 100-6000Hz zu erweitern und einen möglichst linearen Frequenzgang „von etwa 30 bis über 10000Hz“ zu erzielen, benutzt Willms neben einem hochwertigen Kondensatormikrophon, Entzerrern, Siebketten und Kraftverstärkern eine Frequenzweiche und zwei Lautsprecher:
einen dynamischen Konuslautsprecher für die tiefen und mittleren Frequenzen, einen von Hans Vogt zur Verfügung gestellten elektrostatischen Lautsprecher für den Bereich ab etwa 6000Hz. Ergebnis des Experiments, das wirtschaftliche Aspekte nicht berücksichtigt habe: Eine Erweiterung des Frequenzbereichs nach hohen Frequenzen sei bei Übertragungsanlagen für Sprache und Musik anzustreben. Verbesserungen bei der Wiedergabe von Rundfunkdarbietungen seien allerdings nur bedingt erzielt worden, und für die Wiedergabe von Schallplatten sei eine Frequenzbanderweiterung zwecklos. [Willms in: ENT 2 1932, 68ff.]

Frequenzkurven
Abb. 2, 3, 5 aus [Willms in: ENT 2 1932]
„Eine Schallübertragungsanlage großen Frequenzumfanges“ (1931/32)
1. „Frequenzkurve des Kondensatormikrophons [von Wente] nach der Entzerrung (gestrichelter Verlauf ohne Entzerrung).“
2. „Frequenzkurven der verwendeten Lautsprecher.“ Dynamischer Lautsprecher, statischer Lautsprecher.
3. „Frequenzkurve der gesamten Anlage.“

„Die Abweichung der Kurve von der Mittellinie beträgt ±5 Phon im Bereich von 30 bis 15000Hz. Der Abfall oberhalb von etwa 11000Hz ist auf das Konto des Mikrophons zu setzen. Der Lautsprecher strahlt auch noch höhere Frequenzen ab.“