Schlagwort-Archive: Massenbeschallung

Auszug aus „Lautsprecher und Verstärkeranlagen im öffentlichen Dienst“ 1930

Die stürmische Entwicklung der Radio-Technik hat eine Vervollkommnung des Mikrofons, des Elektronenverstärkers und des Lautsprechers zur Folge gehabt, an die man noch vor wenigen Jahren selbst in den kühnsten Träumen kaum zu denken wagte. Es ist heute möglich, Sprache und Musik an jeder beliebigen Stelle mit dem Mikrofon aufzunehmen und an jeder anderen Stelle in beliebiger Lautstärke verzerrungsfrei wiederzugeben. Und wie es fast immer bei technischen Fortschritten geschieht, fanden sich für die neue Möglichkeit auch alsbald zahlreiche neue Anwendungsgebiete. WEITERLESEN…

Auszug aus „Großlautsprecheranlagen und deren Entwicklung“ 1925-1929

„Die Abhandlung über Großlautsprecheranlagen in Europa, die in einer vorhergehenden Ausgabe der Electrical Communication1 erschien, beschrieb die Fortschritte, die auf diesem Gebiete bis Ende 1924 gemacht wurden. Seit damals hat die Anwendung von Großlautsprecheranlagen solche Verbreitung gefunden, daß nur wenige Veranstalter großer Versammlungen irgendwelcher Bedeutung versuchen, ihr Programm ohne Verstärkervorrichtung durchzuführen. In zwei geschichtlichen und weltberühmten Gebäuden in London, Guildhall und Mansion House, sind jetzt dauernd Großlautsprecheranlagen eingerichtet. Jede berühmte Persönlichkeit, die England in letzter Zeit besuchte, wurde in einem dieser beiden Gebäude gastlich aufgenommen, und viele Gäste hielten Ansprachen mittels dieser Anlagen, die im Festsaal untergebracht sind. In beiden Gebäuden wird die als ‚Nr. 3‘ bekannte Anlage verwendet, die den Anschluß von zehn Mikrophonen über Mikrophon-Schalttafeln ermöglicht. Die Lautsprecher sind in geeigneten Gruppen angeordnet und werden von einer Schalt- und Lautstärkeüberwachungstafel aus geregelt, so daß der für jeden einzelnen Sprecher geeignete Satz Lautsprecher verwendet werden kann. WEITERLESEN…

Riesenlauttrichter 1926
 
„Der Lautsprecher in Tätigkeit“

„Der [Reichsbanner-]Bundespräsident Hörsing hält seine Ansprache an die hunderttausend Reichsbannerkameraden bei dem Bundesfest in Hamburg, die vom Lautsprecher über den riesigen Lübeckertorplatz getragen wird. Vor dem Redner der Aufnahmekasten, über der Tür die Riesenlauttrichter.“

Foto und Bildunterschrift vom Titelblatt der Illustrierten Reichsbanner-Zeitung vom 27.2.1926.

„Über 20 Kilometer ist die erste Strecke der Reichsautobahn, die am 19. Mai 1935 im Beisein des Führers eingeweiht wurde. Zum Festakt, der am Kilometerstein 0,0 seinen Anfang nahm, waren aus allen Gauen Tausende und aber Tausende erschienen. Aber nicht nur der Festplatz war dicht umlagert, auch dort wo längs der Strecke der Wald zurücktrat, standen dicht gedrängt Männer, Frauen und Kinder, um zu erleben, wie die erste Autokolonne über die erste Reichsautobahn rollt.
Damit alle Teilnehmer die gesamten Feierlichkeiten miterleben konnten, war Telefunken beauftragt worden, längs der Strecke Lautsprecheranlagen zu errichten. Eine interessante Aufgabe, nicht nur wegen der großen Ausdehnung, sondern auch wegen der Verschiedenartigkeit der zu besprechenden Flächen. Es wurden für die eröffnete Strecke 6 Anlagen und für das auf den Mainwiesen stattfindende Fest der Arbeiter eine 7. Anlage errichtet.
Für diese 7 Anlagen wurden insgesamt verwendet: 59 Pilzlautsprecher, 14 Trichterlautsprecher, 1 150-Watt-Riesenkraftsprecher. An Gesamtverstärkerleistung waren über 2000 Watt eingesetzt.“ [anonym in: Telefunken Nachrichten 7 1935]

1924, Gaumont: elektrodynamischer Großlautsprecher

Gaumont-Lautsprecher
Abb. 17 aus [Nesper 1929]
Der Lautsprecher Gaumont. – Bei den Anordnungen zur Aufnahme und Wiedergabe von Tönen der Musik wie der Sprache sind die letzteren von besonderer Bedeutung und bieten insbesondere dann ein schwieriges Problem, wenn die Wiedergabe in großen Sälen oder im Freien erfolgen soll. Es ist dann die Verwendung von Lautsprechern erforderlich, deren einwandfreie Lösung noch nicht als abgeschlossen angesehen werden kann. Der wohl z. Z. beste Lautsprecher auf dem deutschen Markt ist der Bandsprecher der Siemens & Halske A. G. Ein auf ähnlichen Prinzipien wie dieser angeordneter Lautsprecher ist in den Werken Gaumont in Frankreich herausgebracht und in Le Génie civil, Bd. 84, S. 526, beschrieben. WEITERLESEN…

„Die Möglichkeit, Massen von hunderttausenden von Menschen gleichzeitig durch die Sprache zu beeinflussen, ist von einer Bedeutung, die jeder sofort in ihrem vollen Ausmaß sich klarmachen kann, wenn er einmal den Gedanken ausspinnt, wie anders so manche geschichtliche Entwicklung verlaufen wäre, wenn dieses Mittel etwa der Menschheit seit dem klassischen Altertum zur Verfügung gestanden hätte.“ [Gerdien in: Telefunken-Zeitung 43 1926, 28f.]

Auszug aus „Der 1. Mai 1935“ – Telefunken Großlautsprecher-Anlagen 1935

„Zur Übertragung der Feierlichkeiten am ‚Nationalen Feiertag des deutschen Volkes‘ wurden in vielen Orten des Reiches Telefunken-Großlautsprecheranlagen errichtet. Die größte ihrer Art war, wie auch in den beiden vergangenen Jahren, in Berlin auf dem Tempelhofer Feld erstellt worden. Hier standen die Telefunken-Ingenieure vor der Aufgabe, ein Aufmarschgelände für 2 000 000 Festteilnehmer so mit Schall zu versorgen, daß jeder des Führers Wort und die Musikdarbietungen klar verstehen konnte. WEITERLESEN…

Grawor-Stadiodyn
Ausschnitt aus Grawor-Werbeanzeige in [Radio-Händler 1 1935]
„Grawor-Lautsprecher verkünden den Sieg!
26000 Zuhörer in der Hamburger Hanseatenhalle beim Boxkampf Schmeling-Hamas waren Zeugen einer glänzend gelungenen Übertragung durch GRAWOR-‚Stadiodyn‘-Großlautsprecher.
Wer den Enthusiasmus der Massen bei großen sportlichen Veranstaltungen kennt, weiß, mit welcher durchschlagenden Energie der Lautsprecher wirken muß, um nicht im Lärm der Begeisterung unterzugehen.
GRAWOR-‚Stadiodyn‘ Gleichstrom-Ausführ. RM 245,– Wechselstrom-Ausführ. RM 285,– Permanent-Ausführ. RM 375,–“ (Grawor-Werbeanzeige in [Radiohändler 6 1935, 270f.])

Der hier beworbene Lautsprecher „Stadiodyn“ ist mit einer angegebenen Belastbarkeit von 23 Watt der zweitgrößte Grawor-Lautsprecher der „Grawor-Großdynamos“; der mit angegebenen 60 Watt leistungsstärkste dieser Serie für Gemeinschaftsempfang und Großübertragungen ist der „Gigantic“, er wiegt ca. 60kg (ohne Gehäuse) und kostet 1935 580RM (für Gleichstrom) bzw. 635RM (für Wechselstrom).